Jean-Jacques Rousseaus öffentliche Bekenntnisse


Rousseau, einer der einflussreichsten Denker der Aufklärung, gestand in den Bekenntnissen, einer öffentlichen Autobiografie, die mit erstaunlicher (und oft unbeholfener) Ehrlichkeit verfasst wurde, seine dunkelsten Geheimnisse – von kleinen Diebstählen bis hin zu seinen sexuellen Fetischen. Er glaubte, dass wahre Aufklärung ein vollständiges Entblößen der Seele erforderte.

Er schrieb über das Urinieren in Hauseingängen, das Verlassen seiner Kinder und erotische Rollenspiele, was selbst seine liberalsten Zeitgenossen schockierte. Für Rousseau war Transparenz eine moralische Pflicht, kein Exhibitionismus. Doch Jahrhunderte später wirken seine TMI-Tendenzen eher wie frühes Social-Media-Oversharing – ein Beweis dafür, dass der Wunsch, „alles zu beichten“, nicht nur modern ist.

Advertisements
Advertisements