Musselin-Krankheit
Im Frankreich des frühen 19. Jahrhunderts trugen Frauen dünne Musselin-Kleider, die in Wasser oder Parfüm getränkt waren, um sich an ihren Körper zu schmiegen und ihre Kurven zu betonen. Diese gewagte Mode galt als revolutionär und sinnlich. Die Kleider, die manchmal ohne Unterwäsche getragen wurden, entsprachen dem französischen Gesetz, das das Gewicht der Kleidung auf unter 3,5 kg beschränkte.
Allerdings machte der nasse, durchsichtige Stoff die Frauen anfällig für Kälte. Viele erkrankten an Lungenentzündung, und während eines Grippeausbruchs in Paris im Jahr 1803 wurde die Krankheit als „Musselin-Krankheit“ bezeichnet. Trotz der gesundheitlichen Risiken nahmen die Frauen diesen Trend als eine Form der Befreiung und des Widerstands gegen konservative Normen an. Es ist ein eindrucksvolles Beispiel für Stil vor Sicherheit.
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