Der Krieg des falschen Buchstabens

Im Jahr 1875 übersetzte ein koreanischer Hofbeamter einen diplomatischen Brief aus Japan als höchst beleidigend. In Wirklichkeit war er höflich – doch aufgrund einer verunglückten Zeichenwiedergabe las er sich wie eine Drohung. Der koreanische König war außer sich, die Spannungen stiegen, und Kriegsschiffe wurden entsandt.

Obwohl die Angelegenheit schließlich korrigiert wurde, war der Schaden angerichtet. Ein einziger falsch geschriebener Buchstabe hätte beinahe einen ausgewachsenen Krieg ausgelöst. Heute wird dies in Diplomatiekursen als klassisches „Vertraue keiner Autokorrektur“-Moment – Ausgabe des 19. Jahrhunderts – gelehrt.

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